Amüsant, wie sich die Internetcommunity in den “Comments” über den Textinhalt von The Riddle gegenseitig austauscht. Ich zumindest hab dann doch ein paar Minuten mitgelesen, obwohl ich ja eigentlich nur diesen lästigen Ohrwurm, welchen ich mir heute beim Frühsport via einer Spotify-80s Playlist eingefangen habe, weiterverbreiten wollte. Daher nun alle miteinander …near a tree by a river there’s a hole in the ground…..
Die besten Platten aus dem Vorjahr entdeckt man immer erst viel später. Jeff Parker, dem einen oder anderen Tortoise-Fans sicherlich bestens bekannt, werkelt schon seit rund 20 Jahrem mal mehr, mal weniger Solo an interessanter Musik im Spannungsfeld zwischen Postrock, (Free-)Jazz, Afrofunk und und sonstig fusioniertem Gedüdel. Vor allem das letztjährige Suite for Max Brown hat es mir momentan besonders angetan. Meist dominieren sanfte und warme Klänge, doch hinter der luftigenlockeren Fassade tauchen immer mal wieder wilde Saxophon-Solos auf. Macht richtig Spass.
Let’s face it. 2020 ist wohl gelaufen. Die Kneipe am Eck wird bald wieder schliessen, die Kinder begeben sich erneut ins isolierte Selbststudium und das alljährliche Weihnachtsfest wird Zwanzigzwanig in Millionen kunterbunter Video-Chaträumen zelebriert. Immerhin, ich muss nicht nüchtern bleiben, da nach dem einen externen Festschmaus keine Autofahrt mehr mit mir als Piloten ansteht. Das alles mag vielleicht etwas überspitzt klingen, aber eines ist sicher: Der Winter wird düster. Die Regierung hierzulande, wie auch die Kollegen nördlich, westlich, südlich und östlich von uns sind ja schon jetzt heillos überfordert und schieben sich den schwarzen Peter lieber gegenseitig zu, als zu agieren. Das macht aktuell wahrlich keine Freude. Generell bereitet momentan wenig Freude, mal abgesehen von dem einen oder anderen Schlumi am Abend um den bitteren Nachgeschmack des vergangenen Tages runterzuspülen. AA ahoi! Besser vielleicht neue Hobbies? Jetzt endlich mal auf einen Marathon trainieren? Viel zu anstrengend, auch wenn es im Kampf gegen den Wohlstands- und Coronabauch langsam nötig wäre. Dann lieber gemütliche Alternativen wie neue Musik, Bücher, TV-Serien und natürlich, Geldmaximierung dank zu Hause isoliert rumlungern! Das wird wohl der Stoff aus dem die Hoffnung in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten zögerlich keimt. Bon week-end!
Mit rekordverdächtigen 3.5 Jahren Verspätung hab ich es diese Woche ans Zürcher Gurr-Konzert geschafft. Wollte ja schon damals an ihren allerersten Schweizer Gig gehen, auch weil ich die Live-Bassistin fern kenne, doch irgendwie kam ich da niemals an und ich kann mich auch nicht mehr daran erninnern, was damals an diesem Abend/in dieser Nacht effektiv passierte. Nun gut, diese Woche hat es ja geklappt und die Band war wirklich gut. Höhepunkt, das Blur Cover, welches sie seit kurzem im Repertoire mitführen. Die tätowierten Milchtüten auf meinem Unterarm waren jedenfalls ziemlich entzückt. Darf man also ruhig mal reinhören…..
Zeittotschlagen in der Mittagspause, eine mühsame Angelgenheit. Und jeden Tag 1.5 Stunden mit Essen verbringen, ist auch keine gute Idee. Somit gestern über Mittag ein wenig an der Zürcher Bahnhofstrasse unterwegs gewesen. Im einen der zahlreichen Geschäfte gar ein schönes klassisches, meinem Alter entsprechendes Hemd gesehen. Die übliche grösse, sogar Regular Fit anstatt dem üblichen Slim Fit, eingepackt und festgestellt, das passt ja gar nicht. Mmmh, ok, vielleicht hat das Kind in Bangladesch sich mit den Massen vertan. Noch ein weiteres geholt und frei nach dem Motto, wenn schon, denn schon auch gleich noch eine Hose dazugepackt. Die Mühe mit dem Anprobieren und Umziehen soll sich lohnen. Hemd wiederum nicht gepasst und auch die Hose nur mit Ach und Krach zubekommen. Komisch. Hab ich doch genau das gleiche Paar aus der letztjährigen Kollektion in anderen Farben zu Hause und die passten mir eigentlich immer gut. Hab in den letzten Monaten vermutlich doch ein paar Negroni und Weizenbiere zuviel konsumiert. Sofort Bauch eingezogen und ohne Mittagessen schnurrstracks retour ins Büro. Am Abend, immer noch mit eingezogenem Bauch, auf dem schnellmöglichen Weg nach Hause gehechtet, als erstes den Kleiderschrank aufgerissen und die Hosen mit der urspünglichen Grössen anprobiert und erleichtert festgestellt, dass bei den Schweden wohl ein Fehler in der Matrix vorliegen muss.
Es geht auch anders. Vier Jungs aus Queens haben Ende der 70-er rudimentäre und schnellgespielte, meist auf drei reduzierte, Akkorde sowie ein paar dazugepackte Uuuuh’s und Ooooh’s zu ihrem Trakdemark gemacht. Wo Ramones draufstand, war garantiert immer 100% Ramones drin. Sicherer ist nur noch das Amen in der Kirche und so gibts heute den Klassiker zum Freitag direkt eingeflogen vom Rockaway Beach. Da wo die Surfer sich vermutlich langsam aber sicher auf einen stürmischen Herbst mit ordentlichem Wellengang vorbereiten.
Es muss ja nicht immer der Jackpot deines Lebenssein. Man kann es ruhig auch mit Molekülen und subatomaren Partikeln ausdrücken. So zumindest haben es die Flaming Lips rund um Weirdo Waynce Coyne vor über 20 Jahren getan und mit ein paar wenigen Worten einer der schönsten Songs überhaupt gebastelt. Kuschelrock für Profis.
Wohlverdienter Feierabend nach einem doch etwas hitzigen Tag im Büro. Noch vor 12 Stunden wünschte ich meinem Wecker den grausamsten Tod auf Erden. Nun ist der Terror für diese Woche vorüber und nebst einem oder zwei oder drei weiteren kühlen Brooklyn Lager warten u. a. Len Sander am Open Air Wipkingen sowie das eigentliche Highlight, 120+ Minuten übelster Grottenkick zwischen der Schweiz und Polen morgen Samstag auf mich (und andere), bevor dann am Montag, kurz vor 7 wieder das altbewärte Spiel garniert mit Hardcore-Gefluche von Neuem losgeht. Erstmal aber Hopp Schweiz!
Mit den ersten frühlingshaften Temperaturen (Sonnenschein inbegriffen) meldet sich auch das Gefühl von Fernweh aus dem Winterschlaf zurück. Zumindest bei mir. Theoretisch wäre es also mal wieder Zeit, sich von dem heimischen Bahnhöfen und Flughäfen zu verabschieden und ein wenig in die Ferne zu schweifen. Liegt bei mir zeitlich aber nicht drin und somit drifte ich mit dem fast unendlichen Sammelsurium an schwelgerischen Popsongs ein wenig in der Ferne. Die holländischen Nits haben da ja ein paar passende, sehr schöne Nummern im Repertoire.
Weil es gestern im Papiersaal so gut war. Und weil heute Freitag ist. Sowieso, die Menscheit sollte vielmehr die smoothen Sounds der Junior Boys hören. Die Welt wäre eine bessere. Garantiert.
Zum guten Glück ist heute Freitag. Wer sich im Vorfeld für eine allfällige und lange Nacht im Club einzappeln will, der ist mit I Exhale vom im März erscheinenden neuesten Underworld Output bestens bedient. Ein tolles Stück Musik und wohl auch der beste Underworld-Song seit einer halben Ewigkeit.