Youth against fascism. Song des Jahres! Punkt.
Category Archives: Wort zum Freitag
Tocotronic – Jugend ohne Gott gegen Faschismus (2021)
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Sophia – Gathering The Pieces (2020; Holding On/Letting Go)
Schwermut Galore. Sophia haben hier ein weiteres Kleinod tieftrauriger Musik aus dem Ärmel geschüttelt. Man möchte dazu stundenlang weinen. Wunderschön.
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Tocotronic – Hoffnung (2020)
Let’s face it. 2020 ist wohl gelaufen. Die Kneipe am Eck wird bald wieder schliessen, die Kinder begeben sich erneut ins isolierte Selbststudium und das alljährliche Weihnachtsfest wird Zwanzigzwanig in Millionen kunterbunter Video-Chaträumen zelebriert. Immerhin, ich muss nicht nüchtern bleiben, da nach dem einen externen Festschmaus keine Autofahrt mehr mit mir als Piloten ansteht. Das alles mag vielleicht etwas überspitzt klingen, aber eines ist sicher: Der Winter wird düster. Die Regierung hierzulande, wie auch die Kollegen nördlich, westlich, südlich und östlich von uns sind ja schon jetzt heillos überfordert und schieben sich den schwarzen Peter lieber gegenseitig zu, als zu agieren. Das macht aktuell wahrlich keine Freude. Generell bereitet momentan wenig Freude, mal abgesehen von dem einen oder anderen Schlumi am Abend um den bitteren Nachgeschmack des vergangenen Tages runterzuspülen. AA ahoi! Besser vielleicht neue Hobbies? Jetzt endlich mal auf einen Marathon trainieren? Viel zu anstrengend, auch wenn es im Kampf gegen den Wohlstands- und Coronabauch langsam nötig wäre. Dann lieber gemütliche Alternativen wie neue Musik, Bücher, TV-Serien und natürlich, Geldmaximierung dank zu Hause isoliert rumlungern! Das wird wohl der Stoff aus dem die Hoffnung in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten zögerlich keimt. Bon week-end!
Bohren & der Club of Gore – Deine Kusine (2020; Patchouli Blue)
Schon krass, wie aktuell in der Schweiz wegen ein bisschen Corona-Alarm so ziemlich alle am Abspacken sind. Ich war ja Anfangs Woche bei der Lohnarbeit etwas erkältet, saisonal bedingt, von den Kindern angesteckt – glaub ich zumindest – und hab mich dann dummerweise an einem Fisherman’s Friend verschluckt. Resultat, ein unschöner Hustenanfall. Ihr könnt euch vorstellen, wie alle aus dem Büro geflüchtet sind. Auch Tage später, ohne Husten, ohne Schnupfen, fühlt man sich von den Arbeitsgspändlis noch immer wie ein Aussätziger behandelt. Ja. Und sollte ich dann doch noch aus irgendeinem Grund in Quarantäne gesteckt werden, liegt zwecks Berieselung der Langeweile ganz viel passende Musik bereit. Unter anderem wäre da die neue Scheibe der Doom- und Darkjazzer Bohren & der Club of Gore. Schon alleine für den Bandnamen sollte man 10 Punkte in die Runde werfen. Die atmosphärische Musik der Band begleitet mich dann auch schon seit Midnight Radio aus den 90-ern, damals noch ohne dem weinenden Saxophon. Nach dem magistralen Black Earth von 2002 hab ich mich etwas von der Musik abgewendet, zumindest was Neueinkäufe beftraf, was wohl auch auf meine damaligen Genre-Interessen zurückzuführen ist und war. 2020, also 18 Jahre später ist das einstige Bohren-Feuer mit Patchouli Blue nun neu entfacht worden (also ähnlich wie beim ollen Joe Henry, etwas weiter unten hier im Blog). Und wie! Die Kenner unter den Lesern wissen ja, das die Band musikalisch einen extremen Late-Night-Raucherbar-Einschlag pflegt und sich das Ganze daher auch wunderbar als Soundtrack zum Negroni-Nippen eignet. Das kann wiederum zu einer Win-Win Situation führen, den Alkohol tötet bekanntlich Viren. Ob das auf Corona zutrifft, kann ich nicht bestätigen, einen Versuch ist es aber allemals wert. Empfehlung und dazu doppelt als Kombi!
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Coldplay – Daddy (2019; Everyday Life)
Coldplay, “hüstel”. Ich war nie besonders grosser Anhänger der Band. Okay. Yellow, ein super Song ohne wenn und aber, sowie das dazugehörige Album, haben mich damals monatelang durch Australien verfolgt. Parachutes als quasi Soundtrack zu guten Zeiten. Auch das Chris-Martin-Herz-Schmerz-die Alte ist weg -Album fand und finde ich noch immer ganz ok. Der Rest war für mich aber immer sehr durschnittlicher Arena Rock mit viel Ah’s, Oh’s und Uh’s. Ich war sogar mal an einem ihrer Konzerte, das leuchtende Handymeer, die weinenden Hausfrauen und das bonoesque Getue waren mir aber zuviel des Guten und wir verliessen das Konzert noch vor dem Ende. Wieso sollte mir nun plötzlich Everyday Life, der streng politisierte Ethno-Greta-Art-Pop mit den vielen Sprachschnippseln gefallen? Ich hab keine Antwort drauf, kann aber aktuell nur behaupten, dass mir die Scheibe ziemlich gefällt. Die Sunrise Seite ist klar die stärkere, aber auch Sunset ist trotz ein paar Punktabzügen ganz dufte. Es liegt wohl auch ein wenig an der Weihnachtszeit, die mich gerne ein wenig sentimental stimmt. Da passen so wunderbar herzzereissende Songs wie Daddy nämlich ganz gut hin. Aber auch sonst ist dieses Sunset/Sunrise-Ding ein wirklich spannender Hörgenuss, fast frei von den erwähnten Ah/Oh/Uh-Refrains. Defintiv die beste Platte seit Parachutes.
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Gurr – Beetlebum (2019)
Mit rekordverdächtigen 3.5 Jahren Verspätung hab ich es diese Woche ans Zürcher Gurr-Konzert geschafft. Wollte ja schon damals an ihren allerersten Schweizer Gig gehen, auch weil ich die Live-Bassistin fern kenne, doch irgendwie kam ich da niemals an und ich kann mich auch nicht mehr daran erninnern, was damals an diesem Abend/in dieser Nacht effektiv passierte. Nun gut, diese Woche hat es ja geklappt und die Band war wirklich gut. Höhepunkt, das Blur Cover, welches sie seit kurzem im Repertoire mitführen. Die tätowierten Milchtüten auf meinem Unterarm waren jedenfalls ziemlich entzückt. Darf man also ruhig mal reinhören…..
Queen – Pain is so Close to Pleasure (1986; A Kind of Magic)
Der Start in den November war ja schon mal grandios. Anstatt der Lesebrille die Sonnebrille für die Arbeit eingepackt. Check! Immerhin bin ich was Operation Movember betrifft schon bestens vorbereitet und für einen pornösen Schnauz, wie in der gute alte Freddie zeitweise trug, braucht es gar nicht mehr soooo viel. Und so kann der erste Song des Tages im November natürlich nur von Queen stammen. Mit Pain is so Close to Pleasure haben die vier Briten damals Mitte 80-er einen Songs so smooth, wie ein Kirschstängeli von Lindt, rausgehauen. Sinnesfreude und Genuss in einem. Yes.
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Niels Frevert – Immer noch die Musik (2019; Putzlicht)
Endlich. Der Sommer und der damit verbundene 24 Stunden-Outdoorterror sind endgültig weitergezogen. Regen und angenehme 13 Grad dominieren das Bild vor dem Fenster. Ein dreifaches Herrlich dadrauf, denn die Teilzeitlatinos und Vorstadtgangster verpisssen sich nun endlich wieder für ein paar Monate in ihre komischszenigen Indoorlokalitäten, welche ich ja sowieso niemals aufsuchen werde. Gepflegten Herbstspazier-, Boten- und sonstigen Gängen ohne eben dieses nervende Klientel, das an jeder Ecke rumlümmelt, steht somit wirklich nichts mehr im Wege. Auch der Konsum von etwas melancholisch angehauchter Musik bereitet ab sofort noch mehr Freude. Den Start macht der gute Niels Frevert, der soeben mit Putzlicht das wohl beste deutschsprachige Album des Jahres veröffentlicht hat und im Gegensatz zum lauen Vorgänger wieder mit einer Band im Rücken für etwas kraftvolleren und saftigeren Sound sorgt. Tipp.
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