Über Nick Cave muss ich euch wohl nichts mehr erzählen. Eine Legende, der Mann. Pünktlich aufs Weihnachtsgeschäft steht Teil 2 seiner B-Seiten und Raritäten-Sammlung in den Läden und erfreut das saisonal etwas schwermütige Popherz. B-Seiten ja bei vielen Künstler oft Ausschussware, nicht so bei Herrn Cave. Für die meisten Songs auf der Compilation würde so manch/e Künstler/-in sein/ihr letztes Hemd hergeben. Eine wahre Freude diese Veröffentlichung und der Zeigefinger klebt auch schon seit Tagen auf der Repeat-Taste. Song des Tages, ja gar des Jahres, das bisher unveröffentlichte Vortex aus dem Jahre 2006. Meine Güte, ist das gut!
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Nick Cave & The Bad Seeds – Vortex (2006 resp. 2021; B Sides and Rarities 2)
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Twerps – Dreamin (2011; The Twerps)
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Augie March – Here Comes The Night (2001; Sunset Studies)
Heute vor 20 Jahren kam ich von einem rund 7 monatigen Trip zurück aus ‘tralien. Ein wirklich schönes Flecklein Erde. Passend lief heute auf SRF DOK eine Australien Doku von und mit Sven Furrer. Und Kind 1 wollte dann auch gleich wissen, ob es da einen Spielplatz hat und ob wir auch mal dahin gehen können. Ich wäre dabei….. Bis dahin schwelge ich ein wenig mit einer meiner Lieblingsplatten 2001. So schön….
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The Weather Station – Parking Lot (2021; Ignorance)
Nach der Russenpeitsche hält nun der Frühling Einzug. Aber hey, man soll sich noch nicht zu früh freuen. Eisheilige, Schafskälte, you name it werden mit Bestimmtheit noch ordentlich wüten und eine professionelle Reinigung meiner Wintermäntel – nach dem Mottendesaster von vor ein paar Jahren nun ein Muss – darf somit noch ein wenig warten. Das zur Lage der Nation, die sich seit einem Jahr Corona auch kaum ändert.
Nun aber zurück zum Wichtigen hier im Blog, nämlich der neuen bezaubernden Scheibe von The Weather Station, die sich seit Release Ende Januar in der endlosen Endlosschleife befindet. Denn: So gut ist das! Der Weg führt von den folkigen Roots früherer Jahre sanft weg in Richtung Pop, der auch mal pompös synthetisch oder mit wilden Jazzeinlagen daher kommen kann. Ich jedenfalls kann nicht genug davon kriegen und möchte diese Scheibe in einem bislang sowieso tollen Release-Jahr – dazu dann die nächsten Tage noch mehr – jedem ans Herz legen.
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Vinicio Capossela – Si è spento il sole (2007; L’Indispensabile)
Für Kind 1 startet im August der Ernst des Lebens und für die Eltern werden bis tief ins nächste Jahrzehnt die Fahrten in die von Gleichgesinnten überbevölkerten Ferienparadiese dieser Welt ein teurer Spass werden. So planten wir schon letztes Jahr “off season” etwas länger in den Urlaub zu fahren. Drei bis vier Wochen Sizilien mit allem drum und dran war mal der vage Plan. Mit der Covid-Scheisse wurde die Geschichte dann schnell anders geschrieben und auch dieses Jahr siehts nicht wirklich besser aus. Landauf landab werkeln die von Steuergeldern finanzierten Versager des Bundes immer noch an einer für alle optimalen Lösung, die trotz viel grossem Trara nicht eintreffen will. Und so sieht es für ein wenig Italianità dieses Jahr wiederum eher düster aus.
Immerhin, Ersatzbefriedigung gibt’s in der Krise mit den zahlreichen schrägen Canzoni von Vinicio Capossela, seines Zeichens CMA’s-Lieblingsitaliener und Spaghetti-Tom Waits. Letzteres ist als absolutes Kompliment zu verstehen und den Dackelblick-Eros-Fans rate ich jetzt schon, die Finger davon zu lassen. Alle anderen werden in dem ziemlich lebensbejahenden Mix aus Canzoni, Tango, Blues, Mittelalterspielereien, Folk und weiss der Geier was ihre Freude finden. Die Tom Waits Fraktion sowieso, auch weil ein gewisser Marc Ribot immermal wieder die Gitarre schwingt. Zum Einstieg sollte man sich die superbe Compilation L’Indispensabile aus dem Jahre 2003 gönnen. Die startet auch gleich mit dem tollen Celentano-Cover Si è spento il sole. Und jetzt einen Negroni bitte.
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#2020 – The Year In My Ear – Platz 4

Alabaster DePlume – To Cy & Lee
Platz 4 geht an eine Neunentdeckung. Jazz für Leute, die bisher dachten, das sei was für alte Herren, so zumindest umschreibt die Zeit diese wundervolle Platte. Stimmungsmässing erinnert mich To Cy & Lee stark an Vincent Gallo’s When oder auch an die Arbeiten von Chet Baker, jeweils minus Vocals.
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Vasco Rossi – Vita Spericolata (1984; Va Bene, Va Bene Cosi)
Den treuen Lesern dürfte durch den einen oder anderen früheren Beitrag schon bekannt sein, dass ich mir irgendwann ein grosses Flair für die Canzoni der italienischen 80-er Jahre, also aus einer Zeit lange vor dieser, angelacht habe. Meist werden beim Hören der Schnulzen auch immer wieder viele Erinnerungen an die zahlreichen Familien-Urlaube an der italienischen Riviera präsent. Okay, die stundenlangen Autofahrten, eingepfercht zwischen Koffern und Taschen auf dem Rücksitz des unklimatisierten Toyotas meiner Eltern müssen nicht mehr wirklich sein. Wobei!, die Stopps zwecks Betankung und Erholung bei Panini Crudo e Mozzarella und einem leckeren Aranciata bei einer der vielen Filialen von Autogrill würden dann wohl wegfallen. Und genau bei diesen Stopps wusste man dann doch auch immer, dass der Urlaub nun endlich so richtig begonnen hat. Während meine Mutter traditionell auf dem Beifahrersitz die ganze Fahrt verpennte, ging ich in den heissen und nach Abgasen stinkenden italienischen Nächten mit meinem Vater meist ein wenig die Füsse vertreten und während er den einen oder andere Espressi trank, spazierte ich neugierig durch die schmalen Passagen der Raststätten-Shops und musterte die mit Dingen überfüllten Regale, die ich so, wenn überhaupt, nur von Rai Uno her kannte. Die meiste Zeit verbrachte ich aber schon damals vor den Musikregalen. Immer mit der Hoffnung, eine Kassette mit cooler Musik zweckes Unterhaltung für die restlichen Stunden in Gefangenschaft, geschenkt zu bekommen. Und da in den Raststätten nebst den üblichen internationalen Superstars sehr oft mit Musik aus Italien gehandelt wurde, sprangen mir auch immer wieder Namen von Bands und Musikern vor die Linse, von denen ich zu Hause in der Schweiz noch nie was gehört hatte. Einer hiess doch tatsächlich Raf, also wie die deutschen Terroristen, die einen damals auf den zahlreichen Fandungsplakaten mürrisch angeschaut haben. Fand ich schon eher komisch und wusste auch nicht, ob man das nun wirklich cool finden sollte. Und da war natürlich auch immer die eine oder andere Kassette vom italienischen Enfant terrible Vasco Rossi zu finden. Sein Livealbum Va Bene, Va Bene Cosi – Wiki sagt: ein Megaseller vor dem Herrn – war über Jahre hinweg an vorderster Front ausgestellt, egal in welchen Laden man ging. Mir fiel das Cover mit dem langhaarigen Mann mit Sonnebrille. dem ollen Adriano C. nicht unähnlich, zum ersten Mal in eben einer dieser zahlreichen Raststätten irgendwo zwischen Mailand und Genua auf, konnte die Musik da aber noch nicht wirklich zuordnen und da ich mir meist nur eine Kassette so alle 3-4 Monate als Geschenk aussuche durfte, musste die Wahl schon sehr genau überlegt sein. Unnötige Risiken wurden tunlichst vermieden. Obwohl, Vasco Rossi war Mitte der 80-er alles andere als ein unbeschriebenes Blatt, zumindest in Italien. Schon wenige Stunden später, an der Bar des Strandabschnittes wo Vater und Mutter sich für 2 Wochen Stühle und Kabine gemietet haben, beschallte der junge, gut aussehende Barkeeper die meist weibliche Kundschaft, die wiederum sich wohl auch gerne das bisschen mehr von ihm erhofft haben, mit eben dieser einen Liveplatte von Signor Rossi. Das sollte dann noch für ein paar Jahre so weitergehen. Andere Schauplätze, andere Menschen, aber immer die gleichen Hmynen. Selbst als ich Anfang der 90-er mit meinen norditalienischen Feriengspändli im örtlichen Pub meine ersten halblegalen Camparis getrunken habe, wählte jung wie alt immer und immer Songs aus Va Bene, Va Bene Cosi in der damals noch existierenden Jukobox. 2020 würde man wohl Siri zurufen, “ey spiel mal was von Vasco Rossi”. Egal. Das Album ist und bleibt ein Klassiker. Und wenn die Fans lautstark die Generationenhymne Vita Spericolata mitsingen, stehen meine Nackenhaare stramm!
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Patti Smith – About A Boy (1996; Gone Again)
Endlich Urlaub. Ist ja auch schon August und um den strengen Weisungen des Brötchengebers zu folgen – sprich 2/3 des Urlaubs soll bis Ende August bezogen sein – ist es, nach abgeschlossenen Projektarbeiten, auch hier soweit. Es gibt zwar wieder zahlreiche Möglichkeiten die Welt zu bereisen, doch das Risiko irgendwo und plötzlich in einen weiteren Shutdown zu geraten, war uns zu gross und so verbringen wir erstmal ein paar Tage in den Bergen, auch weil es da tendenziell nicht so heiss ist. Die treuen Leser unter euch wissen ja, Hitze und Call Me Appetite vertragen sich mit zunehmenden Alter immer weniger. Natürlich ist es im Berner Oberland auch sehr schön und auf dem Balkon des Ferienhaues hat man normalerweise einen wunderbaren Blick auf die heilige Dreifaltigkeit, namentlich Eiger, Mönch & Jungfrau, welche auf der anderen Seite des Teiches beheimatet sind. Normalerweise! Denn seit Ankunft am Sonntagabend präsentiert sich das Bild durchgehend gleich.

Dauerregen und Nebel. Letzteres teilweise so dicht, dass man kaum seine Hand vor den Augen erspäht. Die Wetterpropheten prognostizieren am morgen jedoch Besserung. So wurden die letzten Stunden und Tage endlich mal wieder entspannt mit einem Buch verbracht. Etwas, mit Ausnahme meines wöchentlichen Studiums des deutschen Spiegels, das ich seit Jahren nicht mehr getan habe. Liegt wohl einerseits am neuen E-Reader, den ich mir bei diesem einen, ziemlich unsympathischen Grosshändler, zum Aktionspreis gepostet habe. So ein Teil steht zwar schon zu Hause, gehört aber zu den doch ziemlich antiquierten Versionen und verfügt auch über noch keine integrierte Beleuchtung. Und dann ist da noch die ziemlich tolle Lektüre (Foto aus dem Buchladen, auf dem Kindle sieht das ein wenig anders aus, der Inhalt ist jedoch der gleiche). Year of the Monkey von Patti Smith

Selten wurde von mir ein Buch innerhalb kürzester Zeit wortwörtlich verschlungen. Patti Smith als Dichterin und Autorin beileibe keine Unbekannte. Schon Anfang der 90-er Jahre schwärmte Onkel Jochen von der Band Blumfeld vom schwelgerischen Schreibstil der Punkikone. Ich kann mich da an die zahlreichen Lobeshymnen von hüben und drüben nur anschliessen. Pflichtlektüre. Und weil so schön düster draussen ist, dudelt zu den niedergeschrieben Erinnerungen Patti Smiths, genau, die Musik von Patti Smith. Das schwere und melancholische Gone Again von 1996 passt da grad wunderbar.
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Thurston Moore – Alice Moki Jayne (2019; Sprit Counsel)
Es ist mittlerweile schon fast wieder Juli. Halbzeit! Ich sitz mit wenigen Ausnahmen noch immer ziemlich träge im Homeoffice und bearbeitete da stur die Finanz- und Personalplanung diverser Forschungsprojekte. Ein Tag gleicht dem anderen. Aufstehen, Kinder parat machen für den Hort, Kinder hinbringen und wenns dann grad mal nicht in der Wade oder an der Hüfte zwickt, folgt vor der Lohnarbeit noch ein lockerer Run entlang der Limmat. Immer mit dem Ziel, das angebaute Corona Fett irgendwie wieder zu minimieren. Aber wie das 2020 so ist, mit jeder Verlängerung des Homeoffice-Tätigkeit lässt die Motivation dann auch gleich wieder für ein paar Tage nach und die Selbstoptimierung – die ich ja grundsätzlich ziemlich verabscheue – weicht dem Pizza und Alkoholkonsum. Aktuell ist der Plan noch bis Ende August zu Hause zu bleiben. Schaut man sich jedoch die aktuell wieder stetig ansteigenden Covid 19-Fälle an, kann man eigentlich schon bald mit dem nächsten Teillockdown und der damit verbunden Verlängerung des Homeoffices rechnen. Viel Geduld ist also weiterhin gefragt.
Geduld, je nachdem wie Noise-Geschult das Ohr ist, braucht es auch für die etwas experimentelleren Alben des ehemaligen Sonic Youth Mitbegründer, Sänger und Gitarristen Thurston Moore. Meist sind diese Alben ziemlich anstrengend und nur schwer greifbar. Nicht so auf Spirit Counsel. 3 Songs, 3 CD’s. Viel Lärm trifft auf noch mehr Gitarren welche nach minutenlangen Kakophonien plötzlich die Popkeule schwingen, welche sich wiederum Minuten später hinter monotonen Krautspielereien vergräbt. Spirituelle Avantgarde nennt sich das wohl und macht derzeit beim Beschallen des Homeoffices, wie auch abends mit einem Buch in der Hand, ziemlich Freude.
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