R.E.M. – Strange Currencies (1994; Monster)

War heute, wie meist, noch sehr früh und vor allem dunkel, als ich die heilige Schlafhalle zum Pflegen meiner streng sozialistischen Abläufe wie Duschen, viel Kaffee trinken und Kind 1 wecken verliess. Letzteres erübrigte sich dann von selbst und so wurde die meist nur von Musik begleitete erste Kaffeezufuhr zusammen mit Kind 1 am Küchentisch verbracht. Auf Kommando stellte Siri artig die Musik im Shuffle-Modus ein und lag gleich mit der ersten Auswahl goldrichtig. Die logische Konsequenz daraus: die Ernennung zum Song des Tages. Ich war dann gleich so von R.E.M. angefixt, dass ich der sogenannten intelligenten Software im Anschluss den Auftrag erteilte, das Album Monster in voller länge abzuspielen. Und da Kind 1 für den allmorgendlichen Milchkonsum auch seine Zeit braucht, durften Michael Stipe und Mannschaft fast alle Monsterhits für uns spielen.

Monster von R.E.M. schlug damals nach dem sehr popig-folkigen Überseller Automatic for the People wieder etwas lautere und schrägere Töne an und brachte in der langen Karriere der Band wohl auch die grösste Ansammlung an paradox-klanglichen Überraschungen hervor. Trotz (oder genau wegen) der “Experiemente” sind die zwölf sublimen und selbstbewussten Aufnahmen ausnahmslos Meisterwerke.  Manchmal braucht es auch gar nicht allzu viel. Drei Akkorde in vier Minuten, verzerrte Gitarren sowie Michael Stipes kryptische Phrasierung. Der Rest ergab sich von selbst. Monster brachte R.E.M nebst viel Kritiker Lob, auch ziemlich anständige Verkaufszahlen ein und manifestierte damals ihren Ruf zu den wichtigsten Bands der Zeit zu gehören.

Bald 25 Jahre nach Release gehört das Album noch immer zu meinen liebsten drei R.E.M.-Veröffentlichungen. Schliesslich werden mit Monster auch zahlreiche mehr oder weniger schöne Erinnerungen in Verbindung gebracht. Nostalgie nennt man das dann wohl. Egal.

5 Comments

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5 responses to “R.E.M. – Strange Currencies (1994; Monster)

  1. Ich hab Monster auch zufällig Gestern mal wieder aus dem CD-Regal gekramt – ich bin da altmodisch. Musik muss für mich fühlbar und anfassbar sein, mit Booklet zum Blättern. Das Album hat so seine Phasen. Manchmal mag ich das rohe und wilde – das andere R.E.M.. Manchmal ist es mir (musikalisch) zu primitiv. Da ich R.E.M. aber sehr mag sehe ich immer wieder drüber hinweg 🙂

  2. Call Me Appetite

    altmodisch bin ich auch. doch manchmal, wenn man die noch Schlafenden nicht mit CD Regale durchwühlen (hab ja mehr als 5000 Tonträger da stehen) wecken möchte, solls die eigens angelegte iTunes-Bibliothek richten. Für die kleinen Wireless Boxen in der Küche reicht der Klang dann auch vollends. Ich mag ja von R.E.M bis und mit Up so ziemlich alles, Danach bekam ich ein wenig Mühe. Die letzten beiden rockigen Alben waren Ok, hatten sogar ein paar ausgezeichnete Momente, doch mir fehlt bis heute irgendwas darin. Die Auflösung der Band war daher ganz ok.

  3. Mit dem Ende der Band kann ich auch gut leben. Ich mag, mehr oder weniger, alle Alben. Mit dem ersten, Murmur, tue ich mich etwas schwer, das letzte mag ich überhaupt nicht (von wenigen Songs abgesehen). Wirkt ein bisschen wie eine Ansammlung halbfertiger Lieder. Haben tue ich aber praktisch alles von R.E.M., teisl doppelt und dreifach was Albenreissues, CDs und LPs betrifft. Singles auf CD und LP soweit erhältlich (zu humanen Preisen). Ingesamt fast 150 Tonträger, die meisten nur zu angucken, einige nie gespielt. In Summe etwa 10% meiner Sammlung womit ich bei weitem nicht an 5000 Tonträger herrankomme – noch nicht ;-).

  4. Gehört tatsächlich zu den besseren Songs aus “Monster”. Ein gelungenes Werk, reisst mich jetzt aber nicht vom Hocker.

  5. Pingback: Drei am Freitag: REM. MADRUGADA. SMASHING PUMPKINS. – guteshoerenistwichtig

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