Arcade Fire – Mind Games (2017; Live @ Lollapalooza)

Wir waren uns letzthin beim Essen mal wieder einig. Das bisherige Musikjahr ist einfach nur sackschwach. Nur wenige Platten wurden Wochen nach Veröffentlichung nochmals hervorgeholt und für anständig bis gut befunden. Aber wer weiss, vielleicht gibts ja noch einen hochkarätigen Endspurt. Extrem enttäuscht haben mich unter anderem Arcade Fire. Win Butler ist ja schon seit längerem einer der grössten Vollpfosten auf dem Planeten, doch vermochte er mich bis und mit der ersten Single des neuen Albums mit seiner Musik einigermassen versöhnlich zu stimmen. Mit dem letztjährigen Tod David Bowies verabschiedeten sich vom Arcade Fire Frontmann wohl nicht nur sein Mentor und bekanntester Fan, sondern auch seine kreativen Qualitäten als Songschreiber. Arcade Fire klingen auf Everything Now nämlich wie eine schlechte Kopie ihrer selbst. Uninspiriert drehen die Songs brave Runden im Popniemandsland und erinnern irgendwie an einen ausgekauten Hubba Bubba-Kaugummi. Everything Now muss also definitiv nicht sein. Trotzdem schön zusehen, was man 2017 an einem Arcade Fire Konzert nebst vielem Altbewährtem zu hören bekommt. Das Cover von Mind Games, puuuuurer Wahnsinn! Der Song ist ja mitunter einer der besten John Lennon Songs überhaupt und jagt mir auch heute noch bei jedem Hören einen kalten Schauer über den Rücken. Diese Version der Win Butler Band ist unbestritten riesig und überrascht am Ende noch mit ein paar netten Kleinigkeiten. Hört aber selber.

16 Comments

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16 responses to “Arcade Fire – Mind Games (2017; Live @ Lollapalooza)

  1. Nach dem ersten Hören der Platte bin ich auch noch nicht überzeugt. War aber auch beim Kochen nebenher.

  2. Es würde mir persönlich eine große Freude bereiten, wenn Du eines Tages persönlich vom “Lollapalooza” berichten würdest. Noch mehr würde ich mich aber freuen, wenn ich selbst darüber berichten könnte… Ein legendärer Song und dramatisch, ergreifend, großartig performed. Danke für den Blog und mit
    Hanseatischem Gruß!

  3. Hei ho,

    ich bin ja riiiiesem Arcade Fire-Fan und fand das diesjährige 360°-Konzert in Luxemburg der pure Wahnsinn… Aber Daumen hoch sich auch mal kritisch mit dem Dargebotenen auseinander zu setzen! 🙂

    Vielen Dank für die tolle Interpretation, passt wie Arsch auf Eimer…;)
    Gerne mehr!

    LG Torsten

  4. Hab die mal vor etlichen Jahren im Münchner Zenith gesehen, unterirdisch, einer der schlechtesten Gigs, die ich in meiner jahrzehntelangen Konzerthistorie gesehen habe.
    Im Abstand der Jahre macht sich auch der Eindruck breit, dass bereits die früheren Alben völlig überschätzt waren, 2 -3 Nummern sind jeweils ok, der Rest ist ödes Indie-Gebimmel.
    Viele Grüße,
    Gerhard

  5. Call Me Appetite

    Ich find ja nur die neuen Platte schlecht. Live, ob nun vor 200 Personen damals zu Funeral Zeiten oder mittlerweile vor 50’000 Zuschauern fand ich die immer spitze. Win Butler ist halt ein arrogantes Arsch und scheinbar Schweiz-Hasser. Die fette Checks von Nyon und Montreux nimmt er dann aber trotzdem gerne entgegen. Ja. Und seine Allüren an Konzerten und Festivals sind ja weitrum bekannt. Selbst der Ober-Pixies-Mann musste sich von den Bodyguards des Herrn Win zurechtweisen lassen… Egal.

  6. Call Me Appetite

    Funeral war auch nicht so mein Ding. Die 3 Alben danach, allen voran die Springsteen Gedenkplatte The Suburbs, find ich spitze. Die neue ist jedoch jenseits von gut und böse. Live gefielen mir die immer….

  7. Call Me Appetite

    Danke für das Lob. Gibt noch vieles, was ich gerne machen würde. Nebst diverse obskure Festivals besuchen (gibt da so eins auf den Färöer-Inseln) besuchen, unter anderem auch den Herrn Dirk von Lowtzow als Special Guest (Solokonzert oder als DJ) an meinem kommenden und runden Geburtstag engagieren. Falls du als Hanseate ihn per Zufall persönlich kennst :-)….

  8. Call Me Appetite

    @Gerhard: was meinst eigentlich du zum bisherigen Musikjahr?

  9. Hamburg ist ein Dorf und Tocotronic und ich sind nicht nur in einem Alter, sondern wir hatten als Teenies auch die selbe Stammdisco. Zumindest über einen gewissen Zeitraum. Damals war es das “Third World” in Hamburg in der Amsinckstraße. Die 3 baggerten an uns Girls rum und wollten uns damals überzeugen, mit denen zusammen eine Band zu gründen. Wir allerdings ließen uns nicht überzeugen und fanden die Jungs einfach nur “doof” und uninteressant. Entsprechend irritiert war ich später darüber, wie erfolgreich die tatsächlich geworden sind. Die machen aber nicht meine Musik und mir persönlich sind die auch echt viel zu bieder und zu langweilig. Trotzdem Respekt!

  10. Ehrlich?? Black Francis?? Das habe ich noch nie so wahrgenommen, danke für das Schließen der Bildungslücke…:)

  11. Call Me Appetite

    ja, am Primaverasound vor ein paar Jahren hat er ihn zurecht weisen lassen. Scheinbar ist er in sein “Gärtchen” Backstage getreten.

  12. Wie bei den Simpsons als sich Cypress Hill (?) an der Kühlbox von Peter Frampton bedienen….:D

  13. Call Me Appetite

    in etwas so 🙂

  14. Pingback: So ist das nun mal … | chezMüllhalde

  15. 2017? Hm, tatsächlich… auch nicht die RHCP und DM haben Besonderes hervorgebracht (Alben). Die neue Tingvall Trio gefällt als Jazz und ja, ich hoffe noch auf Selig im Herbst. Aber tatsächlich: 2017 ist irgendwie mau. Radiohead zählt nicht, das Material ist 20 Jahre alt… Marillions MC sogar 32. Styx hab ich noch nicht gehört und die kommende Steven Wilson macht mir Sorge; und Mist, zwei hatte ich noch, Bronze von Black Crippled Phoenix und FEAR von Marillion – aber nein, 2x 2016. Also doch: Selig muss das Jahr retten…

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