Sebadoh – Skull (1994; Bakesale)


Mit Wohlstandsbäuchen bewaffnet rockten die Dinosaurier des Indierocks gestern den restlos ausverkauften Zürcher Plaza Club. Ein Hit reihte sich an den anderen. Entsprechend frenetisch – wann habe ich überhaupt schon mal einen Mosphit, überwiegend bestehend  aus Ü-35ern, gesehen ¬– wurde die Band vom Publikum gefeiert. Während dem Set wähnte sich der Slacker in mir nostalgisch zurückversetzt in die unbeschwerte Jugend der jungfräulichen 90-er Jahren, einer Zeit als das Haar noch wild auf meinem Haupte spriess. Und auch was das Tun auf der Bühne betrifft, wars so wie immer. Schlaftablette Mascis reihte vor dem mächtigen Verstärkerturm apathisch Gitarrensolo an Gitarrensolo, Murphy hämmerte wie ein Irrer auf das Schlagzeug ein und der hyperaktive Lou Barlow unterhielt das Publikum mit wildem Geschwurbel und Gezupfe an der Six-String. Mit seinem Bart, der Brille und dem halblangen Haar sieht Lou mittlerweile wie der bei der Geburt abhanden gekommene Zwillingsbruder des Wetterfrosches Jörg Kachelmann aus. Einziger Wehrmutstropfen: Man vergas, nebst dem Aufstellen eines anständigen Ventilators für Mascis‘ wehendes, oder in diesem Falle eben nicht wehendes  Haar, die am Vortag noch gespielten Überhits Little Fury Things und das Cure Cover Just Like Heaven . Sonst aber war alles Banane. Somit heisst das Motto des heutigen Tages: Gimme more Indierock, respektive Electric White Boy Blues in Form eines weiteren Hits des Helden meiner verflossenen Jugend, Lou Barlow. Happy Weekend!

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15. February 2013 · 9:50 am

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